Gewerkschaft ruft Lufthansa-Piloten zum Solidaritätsstreik für Discover auf

Gewerkschaft ruft Lufthansa-Piloten zum Solidaritätsstreik für Discover auf

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit erhöht den Druck im Arbeitskampf bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines und ruft erstmals Langstreckenpiloten der Muttergesellschaft Lufthansa zu einem Solidaritätsstreik auf. Ziel der Unterstützungsaktion ist es, den Kolleginnen und Kollegen bei Discover den Rücken zu stärken. Der Streik betrifft allerdings nur die Teilflotte der Boeing 787, die nur wenige Flugzeuge umfasst.
Details zum Streik:

  • Datum: Montag, 19. Februar
  • Zeitrahmen: 8:00 bis 12:00 Uhr
  • Ort: Frankfurt
  • Betroffene Flüge: fünf Abflüge ab Frankfurt
  • Nicht betroffene Flüge: Abflüge mit anderen Flugzeugtypen

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat ihre Mitglieder zu einem dreitägigen Streik von Samstag bis einschließlich Montag aufgerufen, um einen ersten Tarifvertrag bei der im Sommer 2021 gegründeten Airline durchzusetzen. Der Streikaufruf bei der Muttergesellschaft erfolgte vor dem Hintergrund, dass trotz des laufenden Pilotenstreiks bei der Tochter Discover am Samstag zwei Drittel aller geplanten Flüge stattfinden könnten. Die Passagiere der gestrichenen Verbindungen werden umgehend informiert und auf Flüge anderer Gesellschaften umgebucht.
Discover Airlines ist eine relativ kleine Ferienfluggesellschaft mit 24 Airbus-Flugzeugen und rund 420 Piloten. Sie startet ausschließlich von den Flughäfen Frankfurt und München und tritt vor allem im Touristikgeschäft als Konkurrent von Condor auf.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat seit Dezember 2023 bereits einen fünfstündigen Warnstreik und zwei reguläre Streiks organisiert. Discover zahlt nach eigenen Angaben bereits höhere Pilotengehälter, die allerdings mit dem Betriebsrat und nicht mit der Gewerkschaft vereinbart wurden. Die neuen Gehälter entsprechen exakt den Forderungen der Vereinigung Cockpit.
Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf fortsetzen, da eine Betriebsvereinbarung nicht die rechtliche Qualität und Sicherheit eines Tarifvertrages mit der Gewerkschaft erreicht. Zudem hat das Unternehmen als Vorbedingung eine so genannte Sozialpartnerschafts-Charta gefordert, die grundlegende Rechte der Gewerkschaft einschränken würde.
Nach deutschem Arbeitsrecht sind Solidaritätsstreiks grundsätzlich zulässig, solange sie verhältnismäßig bleiben und geeignet erscheinen, den Hauptarbeitskampf zu unterstützen. Discover Airlines habe sich durch ihre «fortgesetzte Verweigerungshaltung» die Unterstützung und Solidarität der Gewerkschaft verscherzt, bedauerte VC-Tarifexperte Marcel Gröls. Die Gewerkschaft sei an einem Punkt angekommen, den sie gerne vermieden hätte und der durchaus vermeidbar gewesen wäre.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Solidaritätsstreik der Lufthansa-Piloten auf den Flugbetrieb von Discover Airlines auswirken wird und ob er zu einer Lösung des Tarifkonflikts führen kann. Passagiere sollten sich auf mögliche Flugausfälle und Änderungen einstellen und rechtzeitig von der Fluggesellschaft informiert werden.
Es bleibt zu hoffen, dass sich beide Seiten einigen und der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit und Discover Airlines gelöst werden kann, um den Flugbetrieb und die Reisepläne der Passagiere nicht weiter zu beeinträchtigen.

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