Aktien im Fokus: SMA Solar, Wacker Chemie und Meyer Burger unter Druck

AKTIEN IM FOKUS 2: SMA Solar, Wacker Chemie unter Druck – Meyer Burger belastet

Die Aktien von SMA Solar und Wacker Chemie mussten in einem schwierigen Marktumfeld Verluste hinnehmen, während Meyer Burger für zusätzlichen Druck in der Branche sorgt.

SMA Solar im Minus

Die Aktie des Wechselrichterherstellers SMA Solar gab im Zuge der allgemeinen Schwäche der Solarwerte deutlich nach. Mit einem Kurs von 45,20 Euro erreichten sie den tiefsten Stand seit Oktober 2022. Aktuell notieren sie mit einem Minus von 8,5 Prozent bei 45,32 Euro. Damit belegen sie einen der hinteren Plätze im MDax. Seit ihrem Rekordhoch im Sommer 2022 bei 112,70 Euro hat die Aktie rund 60 Prozent an Wert verloren. Zuvor hatte sie von der Energiekrise nach der russischen Invasion in der Ukraine profitiert. Allerdings hat sich der Wettbewerb verschärft und die Energiepreise haben sich in vielen Regionen normalisiert. Im dritten Quartal gab es zudem einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen, wie Experten kritisierten.

Meyer Burger belastet Solarbranche

Die Stimmung in der Solarbranche wurde durch Meyer Burger getrübt. Das Schweizer Unternehmen gab bekannt, dass die Solarproduktion in Europa aufgrund der sich verschlechternden Marktsituation vorerst nicht mehr tragbar sei. Damit ist insbesondere die Produktion von Solarmodulen im sächsischen Freiberg in Frage gestellt. Deutsche Solarhersteller warnen seit längerem vor der Konkurrenz durch Billigmodule aus China und verweisen auf bessere Bedingungen in den USA. Meyer Burger plant deshalb den Aufbau einer Produktion in den USA, die im zweiten Quartal starten soll. Die Aktie des Unternehmens verlor an diesem Tag 35 Prozent, da eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Um- und Ausbaus geprüft wird.

Wacker Chemie mit Kursverlust

Von den negativen Entwicklungen waren auch die Aktien des Chemiekonzerns Wacker Chemie betroffen. Sie verzeichneten einen Kursrückgang von 5 Prozent. Wacker Chemie stellt unter anderem Reinstsilizium für die Solarindustrie her. Die Analysten des Investmenthauses Oddo BHF äußerten sich zurückhaltend zu den Aussichten des Unternehmens. Sie gehen davon aus, dass Wacker Chemie auch 2024 mit Gegenwind zu kämpfen haben wird. Hohe Lagerbestände belasten das Geschäft mit Silikonen, dessen Erholung länger dauern könnte als ursprünglich erwartet. Silicone werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, unter anderem in der Elektronik, der Textilherstellung, der Medizintechnik und der Bauindustrie.

Bundesregierung im Gespräch mit Meyer Burger

Die Bundesregierung ist mit Meyer Burger im Gespräch, um mögliche Fördermöglichkeiten zu erörtern. Das Unternehmen fordert eine Anpassung der Einspeisevergütung für Solarstrom, um Anreize für den Kauf entsprechender Produkte zu schaffen. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert ein Rettungspaket für die Solarbranche von Bund und EU.

Zusammenfassung

Die Aktien von SMA Solar und Wacker Chemie gerieten unter Druck, während Meyer Burger den Solarsektor zusätzlich belastete. SMA Solar verzeichnete aufgrund der allgemeinen Schwäche der Solarwerte und eines Auftragsrückgangs im dritten Quartal einen deutlichen Kursrückgang. Meyer Burger kündigte an, die Solarproduktion in Europa zu reduzieren und plant den Aufbau einer Produktion in den USA. Die Aktie des Unternehmens verlor deutlich an Wert. Auch Wacker Chemie musste aufgrund von Unsicherheiten und hohen Lagerbeständen im Silikongeschäft Kursverluste hinnehmen. Die Bundesregierung ist mit Meyer Burger im Gespräch, um mögliche Unterstützungsmöglichkeiten zu prüfen.

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