Aktien Frankfurt: Gedämpfte Zinshoffnungen und anhaltende China-Sorgen belasten

Aktien Frankfurt: Gedämpfte Zinshoffnungen und anhaltende China-Sorgen belasten

Gedämpfte Zinshoffnungen und anhaltende Sorgen um die chinesische Wirtschaft drücken weiter auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Der Leitindex DAX notierte zuletzt 1,01 Prozent tiefer bei 16.403,81 Punkten, nachdem er am Morgen den tiefsten Stand seit Dezember erreicht hatte.

Chinas Wachstum und Immobilienmarkt belasten

Der jüngste Konjunkturaufschwung in China zum Jahresende konnte die Anleger kaum beruhigen, da der Immobilienmarkt weiter unter Druck steht. Das Wirtschaftswachstum in China übertraf zwar leicht das Ziel der Regierung von rund fünf Prozent, die durchwachsenen Konjunkturdaten belasteten jedoch den Markt.

Dämpfer für Zinsoptimismus in den USA

Auch die gedämpften Zinshoffnungen in den USA trugen zur Verunsicherung der Anleger bei. Fed-Gouverneur Christopher Waller äußerte sich zurückhaltend zu einer möglichen Zinssenkung im März und verringerte damit die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes. Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sprach von einer wahrscheinlich ersten Zinssenkung im Sommer, dämpfte aber die Erwartungen mit dem Hinweis auf die Konjunkturabhängigkeit der Geldpolitik der EZB.

Kursrückgänge und Kaufempfehlungen

Die Kurse einiger Unternehmen wurden von den trüben Aussichten in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando verlor weiter an Wert und erreichte ein Rekordtief. Die Bank of America hatte ihre Kaufempfehlung für die Zalando-Aktie zurückgezogen.
Auch Sportartikelhersteller wie Adidas und Luxusgüterhersteller wurden von den gemischten Konjunkturdaten aus China in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktien von Adidas verloren im DAX 3,4 Prozent, während Konkurrenten wie Puma und Hugo Boss im MDAX ähnlich hohe Verluste hinnehmen mussten.

Positive Auswirkungen auf die Versicherungsbranche

Die Aktie der Münchener Rück profitierte dagegen von einer Kaufempfehlung der Schweizer Bank UBS. Mit einem Plus von zweieinhalb Prozent führten die Papiere des Rückversicherers die Gewinnerliste an. In der UBS-Analyse hieß es, das Jahresziel für das Nettoergebnis sei angemessen und berücksichtige bereits mögliche Zinssenkungen. Dies wirkte sich auch positiv auf den breiteren Versicherungssektor aus, wie etwa auf die Allianz-Aktie, die um ein halbes Prozent zulegte.

Weitere Marktentwicklungen

Die Umlaufrendite am Rentenmarkt stieg von 2,21 Prozent auf 2,26 Prozent, während der Euro auf den tiefsten Stand seit einem Monat fiel. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,08624 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vorabend noch auf 1,0882 Dollar festgesetzt.
Insgesamt bleibt die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedämpft, da die gedämpften Zinshoffnungen in den USA und die anhaltenden Sorgen um die chinesische Wirtschaft die Anleger verunsichern. Die Kurse einiger Unternehmen sind stark betroffen, während andere, wie zum Beispiel der Versicherungssektor, positive Entwicklungen verzeichnen. Die Marktteilnehmer beobachten die weitere Entwicklung genau, um mögliche Chancen und Risiken zu identifizieren.

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