GDL plant bis zu fünf Tage Streik bei der Bahn

Gewerkschaft GDL will Bahn bis zu fünf Tage bestreiken

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat angekündigt, dass sich Bahnreisende ab Januar auf drei- bis fünftägige Streiks im Bahnverkehr einstellen müssen. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte der «Rheinischen Post», ein unbefristeter Streik sei wegen der Auswirkungen auf Kunden und Wirtschaft nicht angemessen. Stattdessen plant die Gewerkschaft Streiks von drei bis maximal fünf Tagen.

Noch keine Entscheidung über Streiks

Die genauen Termine und die endgültige Durchführung der Streiks stehen allerdings noch nicht fest. Weselsky betonte, dass die Streiks bei einem Entgegenkommen der Arbeitgeber abgewendet werden könnten. Die Arbeitgeber hätten die Möglichkeit, ein Angebot vorzulegen, das unter anderem Verhandlungen über die Wochenarbeitszeit ermögliche.

Urabstimmung der GDL über Streiks

Grundsätzlich hat der GDL-Chef im Tarifkonflikt jederzeit das Recht, mehrtägige oder sogar unbefristete Streiks auszurufen. In einer Urabstimmung haben sich 97 Prozent der GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn und dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Transdev für solche Arbeitsniederlegungen ausgesprochen. Sie gaben damit grünes Licht für Streiks. Für unbefristete Streiks war laut Satzung der GDL eine Zustimmung von 75 Prozent erforderlich.

Verhandlungen zu neuen Tarifverträgen gescheitert

Die GDL und die Deutsche Bahn verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Die Verhandlungen wurden jedoch bereits nach der zweiten Runde für gescheitert erklärt. Hauptstreitpunkt ist die von der GDL geforderte Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Die Gewerkschaft strebt eine Reduzierung von 38 auf 35 Stunden an, die Bahn hält dies wegen des Fachkräftemangels für nicht umsetzbar.

Streiks frühestens im neuen Jahr

Sollte es zu weiteren Streiks kommen, werden diese frühestens im neuen Jahr stattfinden. Weselsky versicherte, dass es bis zum 7. Januar keine neuen Arbeitsniederlegungen der Lokführer geben werde. In den vergangenen Tarifrunden waren mehrtägige Streiks keine Seltenheit. Der bisher längste Streik der GDL bei der Bahn dauerte im Mai 2015 im Personenverkehr 127 Stunden (5 Tage plus 7 Stunden) und im Güterverkehr 138 Stunden (5 Tage plus 18 Stunden).

Ausblick auf mögliche Streiks

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn entwickeln. Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnten die angekündigten Streiks zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr führen. Bahnreisende sollten sich daher auf mögliche Einschränkungen und längere Reisezeiten einstellen. Es bleibt zu hoffen, dass beide Seiten eine Lösung finden, um weitere Streiks zu vermeiden und den Bahnverkehr stabil zu halten.

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