Abgang von Evotec-Chef Lanthaler verunsichert Investoren

Abgang von Evotec-Chef Lanthaler verschreckt Anleger

Der überraschende Rücktritt des Chefs des Wirkstoffforschers Evotec, Werner Lanthaler, hat die Anleger aufgeschreckt. Die Aktie des im MDax gelisteten Unternehmens verlor daraufhin deutlich an Wert. Weder die Bestätigung der Jahresziele noch die strategische Partnerschaft mit dem Biotech-Unternehmen Owkin, das künstliche Intelligenz (KI) einsetzt, konnten den Abwärtstrend stoppen.
Die Evotec-Aktie fiel so stark, dass sie mehrere wichtige charttechnische Trendsignale durchbrach, darunter die 21-Tage- und die 200-Tage-Linie. Der Schlusskurs lag bei 17,50 Euro, was einem Minus von 18,3 Prozent entspricht. Damit bildete Evotec das Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte. Die seit Anfang November erzielten Kursgewinne wurden damit vollständig aufgezehrt.
Werner Lanthaler, der das Unternehmen fast 15 Jahre lang leitete, trat vorzeitig von seinem Posten zurück, noch bevor sein Vertrag im März 2026 auslief. Als Grund für seinen Rücktritt nannte er ein «körperlich und insgesamt extrem herausforderndes und anstrengendes Jahr 2023». Das Aufsichtsratsmitglied Mario Polywka wird seine Aufgaben kommissarisch übernehmen.
Der Rücktritt von Werner Lanthaler hat bei den Investoren für Unruhe gesorgt, da er das Unternehmen in den letzten Jahren wesentlich geprägt und zu vielen operativen Erfolgen geführt hat. Nun wird ein geeigneter Nachfolger gesucht, was sich als schwierig erweisen könnte. Marktexperte Andreas Lipkow kommentierte die Situation und betonte, dass die Fußstapfen, die Lanthaler hinterlasse, sehr groß seien.
Auch die Analysten Charles Weston von der kanadischen Bank RBC und Christian Ehmann von Warburg Research hoben die Leistungen von Werner Lanthaler hervor. Weston betonte, dass Lanthaler maßgeblich dazu beigetragen habe, dass Evotec seinen Umsatz in den letzten 15 Jahren etwa verzwanzigfachen konnte. Er lobte auch die strategische Ausrichtung des Unternehmens, das sich zunehmend auf fortgeschrittene Technologien konzentriere, insbesondere auf das Design und die Herstellung von Antikörpern.
Trotz des Rücktritts bleiben die Experten optimistisch. Christian Ehmann betonte, dass Evotec operativ gut aufgestellt sei und sowohl die eigene Prognose für 2023 als auch die Ziele für 2025 erreichen könne. Er wies auch darauf hin, dass Evotec die Managementaufgaben bereits auf mehrere Personen verteilt habe, um die Abhängigkeit von einer Person zu reduzieren. Mario Polywka, der das Unternehmen übergangsweise führen wird, kennt Evotec gut, da er zuvor das Tagesgeschäft geleitet hat.
Der Rücktritt von Werner Lanthaler hat die Anleger zunächst verunsichert, doch Experten sind zuversichtlich, dass Evotec weiterhin erfolgreich sein wird. Es bleibt abzuwarten, wer die Nachfolge von Lanthaler antreten wird und wie sich dieser Wechsel auf die weitere Entwicklung des Unternehmens auswirken wird. Die Anlegerinnen und Anleger werden die weitere Entwicklung bei Evotec sicherlich aufmerksam verfolgen.

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