Zukunft der Bankfiliale: Commerzbank sieht bald keinen Grund mehr für persönlichen Besuch

Commerzbank-Privatkundenvorstand: Filialbesuch bald überflüssig

Der Besuch einer Bankfiliale wird nach Ansicht des Privatkundenvorstands der Commerzbank, Thomas Schaufler, in den kommenden Jahren an Bedeutung verlieren. In Zukunft gebe es kaum noch einen Grund, eine Filiale aufzusuchen, da alle Bankgeschäfte über Beratungscenter und Online-Kanäle abgewickelt werden könnten. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.

Die Filiale als wichtiger Bestandteil der Omnikanal-Strategie

Auch wenn der Filialbesuch an Bedeutung verlieren werde, betonte Schaufler, dass die Filiale ein wichtiger Bestandteil der «Omnikanal-Strategie» bleibe. Ziel der Commerzbank sei es, den Kundinnen und Kunden über verschiedene Kanäle qualitativ hochwertige Bankdienstleistungen anzubieten. Dennoch werde es immer Kundinnen und Kunden geben, die den persönlichen Besuch in einer Filiale bevorzugen.

Reduzierung des Filialnetzes

Die Commerzbank hat ihr Filialnetz in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Vor der Corona-Pandemie hatte die Bank bundesweit rund 1000 Filialen, heute sind es noch rund 400. Trotz dieser Reduzierung fühlt sich Schaufler mit den derzeit 400 Filialen wohl. Zwar seien einige Kunden abgewandert, doch habe die Commerzbank dies durch Neukunden ausgleichen können. Derzeit betreut die Bank knapp elf Millionen Privat- und Geschäftskunden.

Keine längeren Öffnungszeiten geplant

Schaufler sieht derzeit keinen Bedarf für längere Öffnungszeiten in den Filialen. Das Beratungscenter, das auch samstags erreichbar ist, schließe die Lücke zwischen persönlichem Vertrieb und reinem Online-Zugang gut. Allerdings hatte Schaufler in der Vergangenheit angedeutet, bei entsprechender Nachfrage über eine Samstagsöffnung der Filialen nachzudenken.

Mehrwert für Kunden im Fokus

Die Commerzbank will ihren Kunden noch besser aufzeigen, wo sie Mehrwert bieten kann. Schaufler verwies auf das Angebot einer Finanzanalyse, bei der die Bank auf Wunsch des Kunden dessen Einnahmen und Ausgaben analysiert und zum Beispiel prüft, ob Versicherungen gebündelt werden können oder Geld zum Sparen übrig bleibt. Die Bank wolle sich nicht am Wettlauf um das höchste Tagesgeldangebot beteiligen, sondern sich darauf konzentrieren, Sparer zu Anlegern zu machen und langfristig die Inflation zu schlagen.

Zusammenfassung

Der Privatkundenvorstand der Commerzbank, Thomas Schaufler, prognostiziert einen weiteren Bedeutungsverlust der Bankfiliale in den kommenden Jahren. Auch wenn künftig alle Bankgeschäfte über Beratungscenter und Online-Kanäle abgewickelt werden könnten, bleibe die Filiale ein wichtiger Bestandteil der Omnikanal-Strategie. Die Commerzbank hat ihr Filialnetz bereits stark ausgedünnt und sieht vorerst keinen Bedarf für längere Öffnungszeiten. Stattdessen konzentriert sich die Bank darauf, ihren Kunden Mehrwerte zu bieten und sie zu Anlegern zu machen.

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