Piloten der Lufthansa-Tochter Discover im Warnstreik
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines einen Warnstreik durchgeführt. Der auf fünf Stunden befristete Ausstand fand einen Tag vor Heiligabend statt. Obwohl das Unternehmen nach Ankündigung des Streiks einen Ersatzflugplan erstellt hatte, hielten sich die Auswirkungen für die meisten Passagiere in Grenzen.
Hintergrund des Arbeitskampfes ist der erste Tarifvertrag für die Piloten der Airline, die vor gut zwei Jahren ihren Flugbetrieb von den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München aufgenommen hat. Die VC hatte zuvor die Hinhaltetaktik des Arbeitgebers kritisiert.
In Frankfurt wurden vor dem Streik einige Kurz- und Mittelstreckenflüge verlegt, was zu früheren Rückflügen aus den Urlaubsgebieten führte. Die Flüge in München sollten von der Muttergesellschaft Lufthansa übernommen werden. Discover Airlines teilte mit, dass durch die Anpassung des Flugplans und die Vorverlegung bzw. Verspätung einiger Flüge keine Flüge wegen des Streiks gestrichen werden mussten. Die Fluggesellschaft entschuldigte sich bei den betroffenen Passagieren und bemühte sich, einzelne Passagiere umzubuchen und alle betroffenen Passagiere rechtzeitig in den Weihnachtsurlaub oder nach Hause zu bringen.
Als Grund für den Warnstreik nannte die Gewerkschaft die festgefahrenen Verhandlungen über den ersten Manteltarifvertrag für den Flugbetrieb. Obwohl es zwischenzeitlich Fortschritte zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft gegeben habe und eine Teileinigung möglich schien, kritisierte die VC die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, die Zugeständnisse zurückgenommen und neue Bedingungen für eine Tarifeinigung gefordert hätten. Die Gewerkschaft betonte die Notwendigkeit sicherer Rahmenbedingungen für das Cockpitpersonal.
Discover Airlines hingegen berichtete von sehr weit fortgeschrittenen Gesprächen und befinde sich auf der Zielgeraden zum Abschluss eines Tarifvertrages. Es gebe bereits Teilvereinbarungen und man wolle die Verhandlungen im Januar fortsetzen, um rasch zu einem Abschluss zu kommen. Das Unternehmen betonte, dass Lösungen nur am Verhandlungstisch gefunden werden könnten und es jederzeit bereit sei, die gemeinsamen Gespräche fortzusetzen.
Der Warnstreik bei Discover Airlines sorgte für Aufsehen und verdeutlichte die angespannte Situation zwischen den Piloten und der Lufthansa-Tochter. Die Gewerkschaft kämpft weiter für die Rechte der Piloten und den Abschluss eines fairen Tarifvertrages, während das Unternehmen bemüht ist, den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten und die Passagiere bestmöglich zu betreuen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen zwischen der Vereinigung Cockpit und Discover Airlines entwickeln und ob es zu einer Einigung kommt, die den Interessen beider Seiten gerecht wird. Der Ausgang der Verhandlungen wird Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Piloten und den Flugbetrieb von Discover Airlines haben.