Lufthansa-Chef Spohr gegen Kerosinsteuer

Lufthansa-Chef Spohr gegen Kerosinsteuer

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die geplante Einführung einer Kerosinsteuer auf innerdeutsche Flüge abgelehnt. Er befürchtet dadurch Wettbewerbsnachteile für die deutsche Luftfahrtbranche. In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» sagte Spohr, eine zusätzliche Besteuerung würde den innerdeutschen Flugverkehr unattraktiver machen und das Ausweichen auf ausländische Verbindungen begünstigen.
Spohr verwies darauf, dass andere europäische Länder wie Frankreich, Spanien und Italien bereits wieder Passagierzahlen auf oder über dem Niveau von 2019 verzeichneten. In Deutschland hingegen liege das Passagieraufkommen erst bei rund 80 Prozent des Vorkrisenniveaus. Spohr sieht hier einen klaren Zusammenhang mit den hohen Standortbelastungen in Deutschland, zu denen auch die bereits bestehende Luftverkehrssteuer und die geplante Erhöhung der Luftsicherheitsgebühren gehören.
Die Bundesregierung hatte zuvor betont, dass eine Verlagerung des Verkehrs auf ausländische Drehkreuze nachteilig für Deutschland sei und vermieden werden müsse. Spohr kritisierte, dass die aktuellen politischen Pläne der Regierung dem zuwiderliefen. Er warnte davor, dass Berlin und Brüssel die Kosten für die Luftverkehrswirtschaft über Gebühr in die Höhe treiben. Diese Belastungen würden sich auch im kommenden Jahr negativ auf das Unternehmen auswirken.
Trotz der hohen Nachfrage nach Flugreisen sieht Spohr auch Kapazitätsengpässe durch Lieferengpässe bei den Flugzeugherstellern und unerwartete Triebwerksüberholungen. Lufthansa plant daher, den Flugplan für das Jahr 2024 anzupassen und das ursprünglich geplante Wachstum leicht zu reduzieren. Spohr betonte, dass für das Unternehmen Qualität vor übertriebenem Wachstum gehe und man bestrebt sei, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Beschwerden zu eliminieren.
Lufthansa wolle trotz der Herausforderungen in der Luftverkehrsbranche wettbewerbsfähig bleiben und den Standort Deutschland stärken. Spohr betonte die Notwendigkeit, nicht weiter an der Kostenschraube zu drehen und die Rahmenbedingungen für die Luftfahrtindustrie in Deutschland zu verbessern, um eine nachhaltige Erholung zu ermöglichen.

Fazit

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die geplante Einführung einer Kerosinsteuer auf innerdeutsche Flüge abgelehnt. Er warnt vor Wettbewerbsnachteilen und einer Verlagerung des Verkehrs auf ausländische Drehkreuze. Die bereits bestehende Luftverkehrssteuer und die geplante Erhöhung der Luftsicherheitsgebühren kritisierte Spohr als hohe Standortbelastungen. Trotz der hohen Nachfrage nach Flugreisen plant Lufthansa, den Flugplan bis 2024 anzupassen und das Wachstum zu reduzieren. Qualität und Kundenzufriedenheit stehen für das Unternehmen an erster Stelle. Lufthansa setzt sich dafür ein, die Rahmenbedingungen für die Luftfahrtindustrie in Deutschland zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Standort zu stärken.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert