Kruse kritisiert geplanten Verkauf der Wintershall Dea
Aus den Reihen der Koalitionsfraktionen im Bundestag kommt scharfe Kritik am geplanten Verkauf des deutschen Öl- und Gasunternehmens Wintershall Dea an einen britischen Konkurrenten. Die Entscheidung stößt auf Widerstand und verstärkt die Sorge um die Energieabhängigkeit Deutschlands.
Verkauf und Energieabhängigkeit
Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, äußerte sich besorgt über den Verkauf der Wintershall Dea und bezeichnete ihn als einen Schritt, der Deutschland weiter in die Energieabhängigkeit führe. Gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen des letzten Jahres sei es notwendig, eine Strategie zur Stärkung der Energiesouveränität zu entwickeln. Kruse betonte, dass der geplante Verkauf genau das Gegenteil bewirke und forderte die Bundesregierung auf, die Auswirkungen dieser Entscheidung sorgfältig zu prüfen.
Kritik der SPD-Fraktion
Kritik am Verkauf von Wintershall Dea kommt auch aus der SPD-Bundestagsfraktion. Der energiepolitische Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Timon Gremmels, bezeichnete den Verkauf und die gleichzeitige Aufgabe des Standortes Kassel als Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten. Die Entscheidung des Wintershall-Dea-Mutterkonzerns BASF, eine solche Nachricht kurz vor Weihnachten zu verkünden, zeuge von wenig Fingerspitzengefühl. Gremmels bedauerte zudem, dass die Chance zur Neuausrichtung der Wintershall nach dem Rückzug aus dem Russlandgeschäft nun vertan sei. Er forderte Maßnahmen, um die Arbeitsplätze zu sichern und einen negativen Dominoeffekt auf andere Erdgasunternehmen in Kassel zu verhindern.
Wintershall Dea an Harbour Energy verkauft
Die BASF, Muttergesellschaft der Wintershall Dea, hat bekannt gegeben, dass sie beabsichtigt, die Wintershall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy zu verkaufen. Im Zuge der Transaktion sollen die bisherigen Hauptverwaltungen in Kassel und Hamburg geschlossen werden, was zum Verlust hunderter Arbeitsplätze führen wird.
Auswirkungen auf die Energieversorgungssicherheit
Kritiker des Verkaufs betonten die Bedeutung der Energiesicherheit für Deutschland. Michael Kruse von der FDP forderte Wirtschaftsminister Habeck auf, die Versorgungssicherheit stärker zu berücksichtigen und betonte, dass die mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für die Energiesicherheit zu übernehmen, einen hohen Preis haben werde.
Zusammenfassung
Der geplante Verkauf der Wintershall Dea an Harbour Energy stößt in den Koalitionsfraktionen auf scharfe Kritik. Die Sorge um die Energieabhängigkeit Deutschlands wächst, da das letzte deutsche Erdöl- und Erdgasunternehmen in ausländische Hände übergehen soll. Die Politiker betonen die Bedeutung einer Strategie zur Stärkung der Energiesouveränität und fordern eine genaue Prüfung der Auswirkungen des Verkaufs. Insbesondere der Verlust von Arbeitsplätzen und mögliche negative Auswirkungen auf andere Unternehmen der Branche werden als besorgniserregend angesehen. Die Entscheidung der BASF, den Verkauf kurz vor Weihnachten bekannt zu geben, wird als mangelndes Fingerspitzengefühl kritisiert. Die Diskussion um den Verkauf von Wintershall Dea verdeutlicht die Bedeutung von Energiesicherheit und die Herausforderungen bei der Gestaltung einer nachhaltigen Energiepolitik.