Entscheidung naht: Bürgerbefragung zur Tesla-Erweiterung in Grünheide

Ja oder Nein zum Tesla-Ausbau: Großes Interesse an Bürgerbefragung

In Grünheide bei Berlin haben die Bürger über die Erweiterungspläne des US-Elektroautoherstellers Tesla abgestimmt. Das Ergebnis der Bürgerbefragung wird zwar erst am Dienstag bekannt gegeben, doch schon jetzt zeigt sich, dass das Interesse groß ist. Sowohl Proteste gegen die Erweiterung als auch Unterstützung für das Projekt sind zu hören.

Hohe Wahlbeteiligung

Bürgermeister Arne Christiani betont, dass die Beteiligung an der Bürgerbefragung sehr hoch ist. «Wir wissen, dass wir eine sehr gute Beteiligung haben», sagte er und fügte hinzu: «Das sehen wir an den Umschlägen, die wir zurückbekommen. Die Beteiligung liegt bei über 60 Prozent. Abstimmungsberechtigt waren alle Einwohnerinnen und Einwohner von Grünheide, die älter als 16 Jahre sind und seit mindestens drei Monaten in der Gemeinde wohnen.

Die Pläne von Tesla

Tesla plant, neben dem bestehenden Werksgelände von rund 300 Hektar auf weiteren 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten zu errichten. Dafür müssten mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden. Tesla argumentiert, dass die Region von der Erweiterung profitieren würde. Ein Werksbahnhof würde den Güterverkehr entlasten und zusätzliche Lagerflächen die Liefersicherheit erhöhen. Kürzlich musste Tesla die Autoproduktion für zwei Wochen aussetzen, weil Teile wegen der unsicheren Lage im Roten Meer fehlten.

Ergebnis nicht bindend

Obwohl das Ergebnis der Bürgerbefragung für die Gemeindevertretung nicht bindend ist, gilt es als wichtiger Meilenstein. Der Beschluss der Gemeindevertreter für den Bebauungsplan steht noch aus und auch der Finanzausschuss des Landtags müsste einem Verkauf der Fläche durch den Landesforst zustimmen.

Die unterschiedlichen Positionen

Naturschützer und Bürgerinitiativen lehnen den Ausbau ab, weil Wald gerodet werden müsste und ein Teil des Geländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Die Bürgerinitiative «Grünheide gegen Tesla» engagiert sich aktiv gegen das Projekt und warnt vor einer Verkehrsbelastung und der Umwandlung der Region in eine Industriestadt. Sie fordern, dass Grünheide nicht im Verkehr erstickt.
Auf der anderen Seite gibt es Befürworter des Projekts, darunter mehrere Schüler, die sich mit einer Kampagne für den Ausbau einsetzen. Sie betonen, dass Grünheide ein Ort des Fortschritts bleiben soll und dass unbegründete Ablehnung den Fortschritt behindert.

Zukünftige Pläne von Tesla

Neben der geplanten Standorterweiterung plant Tesla auch eine Erweiterung der Fabrik auf dem bestehenden Gelände. Das Unternehmen strebt eine Verdoppelung der Produktionskapazität von derzeit 500.000 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr an. Derzeit arbeiten rund 12.500 Beschäftigte in der Fabrik, die zuletzt 6.000 Autos pro Woche produzierte, was 300.000 Fahrzeugen pro Jahr entspricht.
Die Entscheidung über die Erweiterung von Tesla in Grünheide wird weitreichende Folgen sowohl für die Gemeinde als auch für Tesla selbst haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürgerbefragung ausgeht und wie es mit dem umstrittenen Projekt weitergeht.

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